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Ungeschriebene Geschichte von Ganovce

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Die Urzeit der Lokalität  der Gemeinde Ganovce befindet sich drei km  südwestlich von Poprad. Die Gemeindegrenze liegt südlich vom Poprader Becken und das Gebiet ist hauptsächlich durch paläogene Sedimente des Zentralkarpatischen  Flysch gebaut. Im Gemeindeflur befinden sich grosse Travertinfunde, welche auf  Querbrüche in Richtung Ost- West und auf warme mineralisierte CO2 beinhaltende Thermen gebunden sind. Ihr Alter ist Pleisto-  bis Holozän, jedoch hauptsächlich enstanden sie im letzten Interglazialris/ würm.

Zu den bekanntesten zählt  der Travertinhügel Hrádok. Ab den 19. Jahrhundert wurde hier Travertin abgebaut. Im Travertin befanden sich viele paläobotanische und paläozooligische Fosilien. Im Jahr 1926 fand ein Steinmetzer Koloman Koki einen  mit Travertin gefüllten Schädel (Endokrainum). Der Antroploge Dr. E. Vlček bestimmte, dass es sich um einen mit Travertin gefüllten Hirngefäbausgub eines Neandertalers handelt . In den Jahren 1955 – 1960 wurde in der Lokalität Ganovce eine Revisionsforschung  durchgeführt. ( Die Forschung leiteten F. Prošek und E. Vlček). Die Ergebnisse der archeologischen, geologischen und antropologischen Forschung ergaben eine Menge neuer Funde. Unter ihnen wurden auch Abdrücke eines Spindel- und Wadenbeines, auch Arbeitswerkzeuge eines Neandertalers gefunden. Der Fund des Hirngefäbausgubes gemeinsam mit den Spindel-und Wadenbeinabdrücken, gehören zu den ältesten Funden in der Slowakei. Eine internationale Kommission in den Tagen vom 17. – 23. VI. 1958 in Prag und Ganovce bestätigte, dass die Lokalität Ganovce zu den Weltfunden des Neandertalers gehört , der lebte in diesem Gebiet  vor 105 000 Jahren.

     Der Hügel Hradok in Ganovce wurde mehrmals auch in späteren Zeiten, hauptsächlich  im Zeitalter der Ottomanischen Kultur, besiedelt. Damals entstand ein Kultbrunnen mit Holzausrüstung, ursprünglich ungefähr 9 m Tief . Bei der Forschung im Jahr 1955 wurde am Ort eine Menge Keramik, Bronzegegenstände, verbrannte menschliche und Tierknochen, verkoltes Getreide, Golddraht, Glasperlen u.s.w., gefunden. Es fanden sich auch ein stiliesierter Frauenidol , ein Stienphalus, Überreste eines Tonofens (Pyraunus), Rädchen aus Scherben, durchgebrannte Tonstücke mit Abdrücken menschlicher Finger u.a. Überraschend zeigte sich der Fund  von mehreren zehn aus Birkenrinde gefertigten Gefässen, so wie auch aus Birkenrinde gefertigten Ohringe.

Nádoby a záušnice z brezovej kôryNádoby  z brezovej kôryZuby mamuta (mastodonta)

     Nicht weniger sehenswürdig zeigte sich der Fund eine Dolches mit Eisengriff, deren Klinge, so wie ihr Holzbelag nicht erhalten bliebenŽelezná rúčka dýky. Der Dolch mit Eisengriff (in letzter Zeit auch interprätiert als Eisensichel ), gehört zu den ältesten Funden aus diesem Metall in Europa. Die  Ergebnisse der Analyse von C14 datiert die Brunnenholzausrüstung in die Jahre bis 1465 -+ 35 Jahre vor Christi. Das Eisen wurde metallurgisch verarbeitet und es wurden Werkzeuge geschmiedet. Es handelte sich nicht um die Bearbeitung eines meteoritischen Eisen.

Laut Angaben aus der Zeitspanne vor dem Abbau und Vernichtung der Lokalität war der Ganovecerhügel mit einen Wall befästigt.

Die von hier stammenden jüngsten Funde, stammen aus der Latenzeit, aus der Zeit der Puchoverkultur und frühen Mittelalter der Slawischen Zeitspanne. Im Mittelalter stand hier eine kleine Burg.

In der Gemeinde befinden sich auch andere besiedelte Lagen. Vor allem handelt es sich um eine Lage ² Hinter den Scheunen², besiedelt hauptsächlich im  jüngeren Bronzezeitalter. Aus dieser zeit stammt auch ein Feuergrab in einer Tonurne, zugeordnet in das Zeitalter der Pilinkultur.

Im Podtatranské Museum in Poprad befindet sich seit dem Jahr 1969 eine selbständige Exposition, gewidmet den wertvollen Funden aus Ganovce : „ Ganovce – Umwelt eines Neandertalers in der Zips“, einzige spezialisierte Exposition in der Slowakei.

    

Bearbeitet: Podtatranské múzeum, Poprad

 

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